Die Gattung Tropiocolotes
Die Gattung Tropiocolotes wurde 1880 von PETERS aufgestellt und beinhaltet 11 Arten und etwa ebensoviele Unterarten, die in drei Untergattungen (Tropiocolotes, Asiocolotes, Microgecko) aufgeteilt werden. Diese werden - je nach Autor - als eigenständige Gattungen aufgefasst. Der Gattungsname Tropiocolotes setzt sich aus den griechischen Wörtern tropion für "kleiner Kiel" und colotes, askalabotes für "Gecko" zusammen. Dies bezieht sich auf die deutlich gekielten Schuppen von Tropiocolotes tripolitanus, nach dem die Gattung beschrieben wurde. Tropiocolotes sind in Nordafrika, von der Atlantikküste, über die Arabische Halbinsel bis nach Pakistan verbreitet. Die Arten in Vorderasien werden den Untergattungen Asiocolotes und Microgecko zugeordnet, die nordafrikanischen Vertreter gehören zur Untergattung Tropiocolotes.
Alle Vertreter der Gattung bleiben unter 10 cm Gesamtlänge. Die größte Art wird von Tropiocolotes levitoni mit einer Kopf- Rumpf- Länge (KRL) von 45 mm gestellt, die kleinste Art ist Tropiocolotes scortecci, welche eine KRL von 30 mm nicht überschreitet. Der Schwanz ist zumeist geringfügig kürzer oder länger als die KRL. Weibchen werden 2- 3 mm größer als die Männchen. Alle Tropiocolotes- Arten sind schlank gebaut, mit einem vom Rumpf abgesetzten schmalen Kopf. Die Gliedmaßen sind dünn, die Zehen mit Krallen und vergrößerten Subdigitalschuppen besetzt. Tropiocolotes können bei Gefahr ihren Schwanz abwerfen, welcher innerhalb kurzer Zeit nachwächst. Der Körper ist von glatten oder gekielten Schuppen bedeckt. Viele Arten zeigen eine mehr oder weniger deutliche Querbänderung des Rückens. Die Pupillen sind schlitzförmig, was sie als nachtaktiv kennzeichnet.
Tropiocolotes besiedeln durchwegs semiaride bis aride Gebiete, von Meeresniveau bis in Gebirgslagen. Sie bewohnen sowohl den Boden, als auch vertikale Felsflächen. Tagsüber verstecken sie sich in unterirdischen Gängen oder unter Steinen und kommen erst nachts zur Futtersuche aus ihrem Unterschlupf. Durch langsames visuelles Abtasten der Umgebung - einer Kombination aus Ansitzjagd und aktiver Futtersuche - werden kleine Arthropoden als Futter erbeutet. Weibchen legen im Abstand von 4- 6 Wochen jeweils ein verhältnismäßig großes Einzelei.
Bei den Geckos der Gattung Tropiocolotes handelt es sich um interessante Pfleglinge, die aufgrund ihrer geringen Agressivität selbst in kleinen Terrarien sehr gut in Gruppen - auch mit mehreren Männchen - gepflegt werden können.