Die Gattung Sphaerodactylus


Die Eigentlichen Kugelfingergeckos der Gattung Sphaerodactylus gehören zur Unterfamilie der Sphaerodactylinae (Kugelfingergeckos) und sind mit etwa 100 Arten die zweitgrößte Gattung innerhalb der Geckos. Sie spalten sich zusätzlich in mindestens ebensoviele Unterarten auf. Der Name Sphaerodactylus leitet sich ursprünglich aus den griechischen Worten sphaira für Ball und dactylos für Finger ab. Ihr Verbreitungsschwerpunkt umfasst die Großen und Kleinen Antillen ebenso wie das mittelamerikanische Festland. Die Größte Artenvielfalt ist auf Hispaniola zu finden, wo  etwa 35 Arten  leben, gefolgt von Kuba: Hier gibt es immerhin annähernd 25 Arten. Die nördliche Verbreitungsgrenze  ist in Florida – ob die hiesigen Vorkommen von Sphaerodactylus elegans, argus und notatus jedoch natürlich sind, ist unklar. Höchstwahrscheinlich wurden sie anthropogen hierher verschleppt. Einige wenige Arten kommen bis zur brasilianischen Ostküste vor, welches das südlichste Verbreitungsgebiet der Eigentlichen Kugelfinger ist.
Alle Vertreter der Gattung Sphaerodacylus sind kleine bis sehr kleine, insektivore Echsen. Die größten Arten (wie z. B. Sphaerodactylus dimorphicus, Sphaerodactylus torrei) sind mit 8 cm ausgewachsen. Bei den kleinsten Sphaerodactylus handelt es sich um den erst 2001 beschriebenen Sphaerodactylus ariasae und Sphaerodactylus parthonopion, die lediglich 3,8 cm Gesamtlänge erreichen und somit die kleinsten bekannten Echsen der Welt sind. Unter den Sphaerodactylinae, zu denen neben der Gattung Sphaerodactylus auch die Gattungen Gonatodes, Pseudogonatodes, Coleodactylus, Lepidoblepharis, gehören, gelten die Eigentlichen Kugelfingergeckos als am fortschrittlichsten. Neben einziehbaren Krallen an den Zehen verfügen sie über Haftborsten (Setae), mit denen sie auch an glatten Flächen laufen können. Auffällig ist bei Sphaerodactylus der mehr oder weniger ausgeprägte spitze Kopf und Augen, die sie unabhängig voneinander bewegen können. Über den Augen befindet sich eine spitze, nach oben weisende Schuppe, die sogenannte Ciliarschuppe, welche für diese Gattung typisch ist. Die runden Pupillen weisen auf ihre tag- und dämmerungsaktive Lebensweise hin. Viele Arten zeigen einen ausgeprägten Geschlechtsdichromatismus.
Die Geckos der Gattung Sphaerodactylus besiedeln trockene bis halbfeuchte und teils feuchte Gebiete. Sie sind sowohl am Boden unter Totholz oder Steinen, als auch im Stammbereich von Bäumen, bis in Höhen von etwa 2 m zu finden. Einige Arten gelten als Kulturfolger und sind an Hauswänden, Mauern und Holzstapeln zu finden. Sphaerodactylus sind nur selten an sonnenexponierten Stellen zu finden und leben, aufgrund ihrer geringen Körpergröße und dem dadurch großen Feinddruck, im Verborgenen.
Sphaerodactylus torrei (Male)

Sphaerodactylus fantasticus (Pair)

Sphaerodactylus sputator (Pair)

Sphaerodactylus notatus

Sphaerodactylus elegans (Juvenile)

Sphaerodactylus nigropunctatus (Male)