Tropiocolotes steudneri
(PETERS, 1869)
Verbreitung:
Tropiocolotes steudneri ist in Nordafrika von Algerien bis ans Rote Meer und nach Süden bis in den Sudan anzutreffen.
Beschreibung:
Die Geckos erreichen eine Gesamtlänge von etwa 7 cm, wovon etwas mehr als die Hälfte auf den Schwanz entfällt. Männchen bleiben meist kleiner als die Weibchen und sind anhand der deutlich ausgeprägten Hemipenistaschen gut zu unterscheiden. Die Grundfärbung ist sandfarbig Braun mit dunklen und hellen Flecken. Der Schwanz ist mit braunen Bändern versehen. Ein dunkler Nasalstrich zieht sich von der Schnauzenspitze über das Auge bis etwa zur Schulter.
Lebensräume:
Tropiocolotes steudneri besiedelt trockene Gebiete der Geröllwüste. Sie leben dort zwischen und unter größeren Steinen, sind aber auch als Kulturfolger in Hotelanlagen usw. anzutreffen. Reine Sandflächen und exponierte Geröllansammlungen ohne Strukturen und Schatten werden gemieden.
Haltung und Zucht:
Aufgrund der sehr geringen innerartigen Aggressivität ist es gut möglich Tropiocolotes steudneri in Gruppen zu halten. Für eine Gruppe von 6 Tieren (drei Pärchen) eignet sich ein Terrarium von 60 x 30 x 30 cm (Länge x Breite x Höhe). Das Terrarium wird mit flachen übereinander gelegten Steinen, kleinen Wurzelstücken und Sand als Bodengrund eingerichtet. Eine Ecke des Sandes, bevorzugt unter Steinen, sollte immer leicht feucht gehalten werden. Die Beleuchtung erfolgt über eine Leuchtstoffröhre, das Vorschaltgerät von dieser wird seitlich oder unter dem Terrarium angebracht um eine lokale Erwärmung auf ca. 35 °C zu gewährleisten. Während der Sommermonate hält man die Tiere bei 26- 30 °C am Tage und einer Nachtabsenkung auf 21- 22 °C.
Gefüttert werden die Geckos mit kleinen Grillen und Drosophila, die immer mit einem Vitamin-Mineralstoffgemisch bestäubt sein sollten. Bei der Nahrungsaufnahme zeigt Tropiocolotes steudneri ein ähnliches Verhalten wie der Leopardgecko (Eublepharis macularius): Es wird sich mit heftigen Schwanzwedeln langsam angepirscht. Ist das Futtertier in Reichweite, wird es mit einem kurzem Vorschnellen gepackt und verspeist. Ähnliches Verhalten zeigt sich bei der Begegnung zweier Männchen bzw. von Männchen und Weibchen. Die Tiere richten sich auf und machen einen Katzenbuckel, ebenso soll der vermeintliche Gegner mit heftigen horizontalen Schwanzwedeln vertrieben werden. Es folgen hin und wieder Scheinangriffe.
Nach einer zweimonatigen Winterruhe bei Temperaturen von 20- 21 °C am Tag und etwa 17 °C in der Nacht beginnt die Fortpflanzungszeit. Zu Beginn ertönen immer wieder grillenähnliche Zirplaute. Diese Laute dienen wahrscheinlich der Partnerfindung bzw. der Reviermarkierung.
Vier Wochen nach erfolgter Paarung legen die Weibchen ein hartschaliges Einzelei in lockeren Sand oder unter Steine. Das Ei ist bereits nach drei Wochen durch die Bauchdecke des Weibchens gut zu erkennen. Es werden etwa 3- 5 Eier pro Weibchen im Jahr abgelegt. Die Eier können im Terrarium belassen oder in einer kleinen Dose auf trockenem Sand gezeitigt werden.
Je nach Temperatur schlüpfen die Jungtiere nach 58 bis 80 Tagen und weisen eine Gesamtlänge von etwa 2 cm auf. Sie können entweder separat in Kleinstterrarien oder bei den Elterntieren aufgezogen werden.
Tropiocolotes steudneri besticht durch sein faszinierendes und aktives Verhalten. Die Tiere sind gut zu haltende und ausdauernde Terrarienpfleglinge, die durchaus dem Anfänger zu empfehlen sind.
Text und Fotos: Stefan Gundlack, Löbau