Sphaerodactylus scaber


(BARBOUR & RAMSDEN, 1919)


Verbreitung:


Kuba: Camagüey Province, Ciego de Ávila Province, Sancti Spiritus Province

Beschreibung:


Sphaerodactylus scaber ist Namensgeber für die nur auf Kuba beheimatete Sphaerodactylus scaber-Gruppe. Dieser gehören außerdem Sphaerodactylus richardi, S. oliveri und S. storeyae an. Die Vertreter dieser Gruppe haben große, sich nicht überlappende Schuppen auf dem Rücken (dorsal) und drei Reihen kleiner granulöser Schuppen in der Mitte des Dorsums. Sphaerodactylus scaber ist dorsal in der Grundfärbung in beiden Geschlechtern golden-gelb und der Schwanz ist orange gefärbt. Regenerierte Schwänze sind farbintensiver als die Originalen und können rot sein. Der Kopf ist ab dem Nacken grau. Zwei dunkele Nackenringe und drei schwache Körperbänder zieren die Weibchen zusätzlich. Diese besitzen weiterhin eine weiße Schwanzspitze. Ventral ist Sphaerodactylus scaber in beiden Geschlechtern schwach gelb. Der Schwanz ist wie oberseits orange gefärbt und die Kopfunterseite ist grau. Jungtiere sehen wie Weibchen aus. Erst ab einem Alter von sechs Monaten beginnen sich die jungen Männchen umzufärben. Ab diesem Alter werden bei den Männchen glänzende Schuppen zwischen den Beinen sichtbar, das sogenannte Escucheon. Dieses stellt ein sicheres Geschlechsmerkmal dar. Die Tiere erreichen eine Gesamtlänge von annähernd 7 cm.

Lebensräume:


Sphaerodactylus scaber lebt unter Steinen in halbtrockenen Habitaten. Die Tiere sind auch in toten Agaven und in größeren Gruppen unter Schutt zu finden (PAHLE, pers. Mitteilung), wo sie ihre Eier ablegen.

Haltung und Zucht:


Sphaerodactylus scaber kann paarweise in Terrarien ab einer Größe von 30x30x30 cm gepflegt werden. Obwohl die Tiere in der Natur die Unterschlüpfe in hohen Individuenzahlen bewohnen, sollte man sie aufgrund von schnell aufkommenden Streitigkeiten unter gleichgeschlechtlichen Individuen nicht in Gruppen pflegen. Die Einrichtung der Terrarien ist dem natürlichen Habitat nachzuempfinden. Neben einer Rückwandgestaltung in Rinden- oder Kunstfelsenoptik bietet sich das Stapeln von Steinen und Rindenstücken als Versteckmöglichkeit an. Als Bodengrund dient ein Gemisch aus Kokoshumus und Sand in einem Verhältnis von 50/50. Weiterhin sollten kleinbleibende Pflanzen in das Terrarium integriert werden. Bromelien sind hierfür sehr gut geeignet, da sich die Geckos in diesen gerne verstecken oder aus deren Blattachseln trinken. Außerdem stehen den Tieren im Terrarium jederzeit ein Schälchen mit Kalk und eines mit Wasser zur Verfügung. Die Temperaturen im Terrarium sollten 26 - 28 °C betragen. Um diese zu erziehen genügt es bei kleinen Terrarien 1-2 Leuchtstoffröhren auf die Deckscheibe zu legen. Weiterhin kann ein kleiner Spotstrahler, etwa ein Halogenspot, integriert werden. Nachts sinken die Temperaturen durch Ausschalten der Beleuchtung auf Zimmertemperatur ab. Die Beleuchtungsdauer beträgt im Sommer 12 Stunden und wird in den Wintermonaten auf 8 Stunden reduziert. Die Luftfeuchtigkeit sollte um 70 % betragen, was durch tägliches Sprühen erzielt wird. Gefüttert wird zweimal pro Woche mit Arthropoden in geeigneter Größe. Man sollte möglichst abwechselungsreich füttern. Hierfür bieten sich Grillen, Ofenfischchen, tropische Asseln, Springschwänze, Blattläuse und ähnliches an.
Stimmen die Bedingungen und wird den Tieren ein jahreszeitlicher Rythmus gegönnt, so verpaaren sie sich im Frühjahr. Etwa 3 Wochen später legt das Weibchen ein Einzelei an eine geschützte Stelle, z. B. unter Rinde oder in eine Blattachsel einer Bromelie. Sofern man das Ei findet, sollte man es zur besseren Kontrolle in einen Inkubator überführen und bei 26-28 °C und leicht erhöhter Luftfeuchtigkeit zeitigen. Ob die Erwachsenen beim Belassen des Geleges im Terrarium ihren Jungen nachstellen ist nicht bekannt. Unter obigen Bedingungen schlüpfen die Jungtiere nach 70-90 Tagen mit einer Gesamtlänge von etwa 3,2 cm. Die Aufzucht erfolgte bis dato einzeln oder zusammen mit Sphaerodactylus anderer Artzugehörigkeit. Eine Gruppenaufzucht sollte aber keine Probleme darstellen. Untergebracht werden die Schlüpflinge in umgebauten Haushaltsdosen, welche durch eine aufliegende Leuchtstoffröhre mit Licht und Wärme versorgt werden. Die Einrichtung besteht aus Bodengrund, liegenden und aufrecht stehenden Rindenstücken, einer Rankpflanze und einem Wassernapf. Gefüttert werden die Jungtiere mit Insekten in geeigneter Größe sowie kleinen tropischen Asseln. Die Tiere erreichen die Geschlechtsreife nach etwa 10 Monaten und können ohne bedenken mit einem Jahr verpaart werden.
Sphaerodactylus scaber ist aufgrund seiner Größe und Massigkeit ein sehr robuster Angehöriger seiner Gattung. Die Tiere sind allerdings extrem schnell und werden noch sehr selten gehalten und gezüchtet, wodurch ich diese Art nur Pflegern mit Sphaerodactylus-Erfahrung empfehlen würde.

Text und Fotos: Dennis Hluschi, Leipzig

Sphaerodactylus scaber (Male)

Sphaerodactylus scaber (Male)

Sphaerodactylus scaber (Male)

Sphaerodactylus scaber (Male ventral)

Sphaerodactylus scaber (Female)

Sphaerodactylus scaber (Female)

Sphaerodactylus scaber (Female ventral)

Sphaerodactylus scaber (Hatchling)

Sphaerodactylus scaber (Juvenile)

Sphaerodactylus scaber (Terrarium)