Sphaerodactylus elegans

(MACLEAY, 1834)

Verbreitung:

Kuba und vorgelagerte Inseln, gesamter haitianischer Teil von Hispaniola, lokal in der Dominikanischen Republik, Île de la Gonâve, Île Grande Cayemite, eingeschleppt in Florida.

Beschreibung:

Sphaerodactylus elegans erreicht eine Gesamtlänge von etwa 7 cm und gehört somit zu den größeren Vertretern der Gattung Sphaerodactylus. Der Kopf ist spitz zulaufend und die Augen können sie getrennt voneinander bewegen. Über diesen ist eine spitze Ciliarschuppe zu erkennen. An den Füßen befinden sich - wie bei allen Sphaerodactylus - neben Krallen auch Haftpolster, mit denen sie hervorragend an glatten Flächen laufen können. Bei dieser Art unterscheiden sich die Geschlechter nicht in ihrer Färbung. Den Körper von Sphaerodactylus elegans zieren beigefarbene, schlängelnde Linien und Punkte auf rot-braunem Grund. Ab dem Schwanzansatz ist die Zeichnung meist umgekehrt: Auf beigefarbenem Grund verlaufen rot-braune zick-zack-Linien bis zur Schwanzspitze. Die Ventralseite ist grau-weiß gefärbt. Männchen von Sphaerodactylus elegans sind am, für diese Gattung typischen, Escutcheon zu erkennen. Die Zeichnung von Jungtieren weicht vollständig von der Adultfärbung ab. Diese sind bis zu einem Alter von etwa 3 Monaten beige, schwarz geringelt. Ab der Schwanzwurzel verläuft sich diese Bänderung in eine rote Färbung.
Von Sphaerodactylus elegans sind zwei Unterarten beschrieben: Die Nominatform, Sphaerodactylus elegans elegans, die ihr Verbreitungsgebiet auf Kuba hat. Die andere Unterart ist Sphaerodactylus elegans punctatissimus DUMÉRIL & BIBRON, 1834, aus Haiti. Letztere Unterart soll im Mittel 1- 2 mm kleiner bleiben und öfters eine leichte Bänderung der Jugendfärbung beibehalten. Sofern die Herkunft der gepflegten Tiere nicht feststeht, ist aufgrund der geringen Unterschiede keine Aussage über den genauen Unterartstatus zu treffen.
Vielerorts, in Literatur und im Internet, finden sich Fotos und Informationen von Sphaerodactylus elegans, die fälschlicherweise als Sphaerodactylus cinerus bezeichnet sind. Bei Sphaerodactylus cinerus handelt es sich jedoch um eine eigene Art, lediglich die Männchen ähneln Sphaerodactylus elegans geringfügig.

Lebensräume:

Sphaerodactylus elegans besiedelt in der Natur offene, trockene bis halbfeuchte Gebiete. Die Tiere sind Bodenbewohner und somit unter Totholz, Steinen, abgeschnittenen Pflanzenteilen oder aber weggeworfenen Müll zu finden. Als Kulturfolger sollen die Tiere an Hauswänden und Mauern, manchmal gar in den Häusern, hinter Bildern und Schränken, zu finden sein. Sie führen eine versteckte Lebensweise und schauen meist nur mit dem Kopf auf ihrem Unterschlupf hervor. Bei der kleinsten Störung ziehen sie sich "elegant" zurück. Ihre Hauptaktivitätszeit fällt auf den späten Nachmittag bis in den Abend hinein. Morgens kommen sie nur kurz aus ihrem Versteck um sich im Sonnenschein auf Vorzugstemperatur zu erwärmen.

Haltung und Zucht:

Die Haltung und Zucht von Sphaerodactylus elegans gestaltet sich sehr einfach, sofern man einige Grundbedüfnisse beachtet. Ihrer geringen Körpergröße bedingt, muss das Terrarium nicht sonderlich groß ausfallen. Man kann ein Pärchen sehr gut in einem 25 x 40 x 30 cm (L x B x H) Terrarium pflegen. Der Bodengrund sollte aus Sand oder einem Sand-Erde Gemisch bestehen. Dieser ist leicht feucht zu halten. Damit die Tiere nicht unnötig gestresst werden, sollten die Seitenwände und Rückwand von innen verkleidet werden. Wenn die Wände mit Naturkorkplatten, Fliesenkleber oder Ähnlichem strukturiert werden, haben die Tiere die Möglichkeit, sich im hinteren Teil des Terrariums ungestört zurückzuziehen. Die weitere Einrichtung sollte aus Versteckplätzen, wie Korkröhren, Ästen und trockenem Laub bestehen. Eine natürliche Bepflanzung wertet das Terrarium optisch auf. Hierzu eignen sich verschiedene Ranke, Bromelien, Orchideen, aber auch epiphytische Kakteen der Gattungen Rhipsalis und Hatiora. Zusätzlich befindet sich ständig eine kleine Wasserschale und ein Schälchen mit geriebener Sepiaschale im Terrarium. Beleuchtet wird täglich 12 Stunden mit 1- 2 Leuchtstoffröhren in Ergänzung mit einen Halogenspot, welcher morgens für 2 Stunden zugeschaltet wird. Das Terrarium wird nicht zusätzlich geheizt, die benötigte Temperatur von 24- 28 °C wird durch die Beleuchtung erzielt. Im Winter wird die Beleuchtungsdauer auf 10 Stunden reduziert und die Temperatur tagüber um 2- 4 °C gesenkt, sowie nachts auf bis 18 °C. Dies bewirkt eine Legepause beim Weibchen, welches sich vom Legestress des Sommers erholen kann. Um eine relative Luftfeuchtigkeit von etwa 70 % zu erreichen wird das Innere des Terrariums täglich kurz besprüht. Gefüttert wird alle 3 Tage mit Arthropoden in geeigneter Größe. Hierzu eignen sich: Kleine Grillen, Asseln, Ofenfischchen, Springschwänze, Wachsmotten, Fliegen, Blattläuse, um einige Beispiele zu nennen.
Nach erfolgter Paarung legen die Weibchen von Sphaerodactylus elegans, alle 3 Wochen, jeweils ein Einzelei an einem geeigneten Ablageplatz ab. Man findet das Gelege unter Rinde, zwischen Pflanzenteilen oder unter der Laubstreu. Zur besseren Kontrolle empfiehlt es sich, das Gelege zu entnehmen und in einen Inkubator zu überführen. Bei einer Inkubationstemperatur um 28 °C schlüpfen die 3,2 cm großen Jungtiere nach 80- 90 Tagen. Diese werden einzeln oder in kleinen Gruppen von 2- 3 Tieren in kleinen 1,3l Haushaltsdosen aufgezogen. Man kann die Jungtiere von Sphaerodactylus elegans auch sehr gut mit gleich großen Schlüpflingen anderer Arten und Gattungen, wie beispielsweise Angehöriger der Gattung Gonatodes, aufziehen. Die Aufzuchtdosen beinhalten Bodengrund, eine kleine Rankpflanze und ein Stück Rinde als Versteck. Beleuchtet wird mit einer Leuchtstoffröhre, die auch für die nötige Wärme sorgt. Um den Wasserbedarf der Jungtiere zu decken, wird täglich gesprüht. Gefüttert wird alle 2- 3 Tage mit Springschwänzen, kleinen Ofenfischchen und Microgrillen. Ab einem Alter von 3 Monaten beginnen sich die Tiere umzufärben und mit etwa 5 Monaten haben sie das Farbkleid ihrer Eltern angenommen. Die Geschlechtsreife erreicht Sphaerodactylus elegans mit 10- 12 Monaten.
Sphaerodactylus elegans ist ein sehr interessanter Pflegling, der besonders in den Abendstunden viel im Terrarium unterwegs ist und beobachtet werden kann. Aufgrund seiner - für diese Gattung - stattlichen Größe, auch der Jungtiere, und seiner guten Verfügbarkeit, kann er durchaus einem Einsteiger in der Haltung von "Zwerggeckos" empfohlen werden.

Text und Fotos: Dennis Hluschi, Leipzig