Sphaerodactylus argus
(GOSSE, 1850)
Verbreitung:
Sphaerodactylus argus ist in Mittelamerika und auf den Antillen verbreitet: Mexiko, Nicaragua, Costa Rica, Panama, Jamaika, Kuba, Bahamas, Florida (eingeschleppt, jedoch vermutlich wieder ausgerottet). Die Unterart Sphaerodactylus argus andresensis kommt nur auf San Andrés (Kolumbien) vor.
Beschreibung:
Sphaerodactylus argus gehört mit einer Gesamtlänge von knapp über 6 cm zu den mittelgroßen Arten der Gattung Sphaerodactylus. Ihr Körper ist gedrungen und wirkt recht kompakt. Schwanz und Körper sind etwa gleich lang. Die Weibchen dieser Art sind hellbraun gefärbt und ihr Kopf wird von gelben Punkten, die sich zu Linien vereinigen können, geziert. Diese ziehen sich von der Schnauze bis in den Nackenbereich. Aufgrund dieser Punkte ist die Art nach dem hundertäugigen Riesen Argus/Argos aus der griechischen Mythologie benannt worden. Der Schwanz ist ockerbraun mit einer dunkelen Marmorierung. Männchen sehen den Weibchen sehr ähnlich, lediglich die Kopfzeichnung ist verwaschener. Jungtiere von Sphaerodactylus argus sind wesentlich kontrastreicher gefärbt. Auf dunkelem Grund ziehen sich vom Kopf mehrere helle Linien bis zur Schwanzwurzel. Der Schwanz ist rotbraun.
Lebensräume:
Sphaerodactylus argus ist in trockenen bis halbtrockenen Habitaten von Meereshöhe bis in 100 m über NN zu finden. Es handelt sich um Bodenbewohner, die in der Laubstreu, unter Totholz und anderen Versteckplätzen zu finden sind.
Haltung und Zucht:
Ein Pärchen Sphaerodactylus argus ist problemlos in einem Würfel mit einer Kantenlänge von 20 cm zu pflegen. Als Bodengrund eignet sich Kokoshumus oder ein Erde/Sandgemisch. Versteckplätze werden in Form von liegenden Korkstücken und einigen rankenden Pflanzen, wie Pilea spec., bereitsgestellt. Um den Tieren Klettermöglichkeiten zu bieten, stellt man einige Rindenstücke und Stängelsegmente des Japan-Knöterichs (Reynoutria japonica) aufrecht ins Terrarium. Werden in letztere Löcher geschnitten dienen sie zusätzlich als Eiablageplatz. Ein Schälchen mit Wasser und eines mit Kalk (geriebener Sepiaschale, Eierschale...) sollten im Terrarium nicht fehlen. Die nötige Wärme von 26- 28 °C wird durch eine aufliegende Leuchtstoffröhre erreicht. Beleuchtet wird in den Sommermonaten 12 Stunden am Tag, in den Wintermonaten reduziert man die Beleuchtung auf 10 Stunden. Durch kühlere Umgebungstemperaturen senken sich die winterlichen Temperaturen nachts bis auf 18 °C und tagsüber auf 24 °C. Da Sphaerodactylus argus in der Natur trockenere Habitate bewohnt, reicht es das Terrarium alle 2 Tage zu sprühen und hierdurch die relative Luftfeuchtigkeit auf etwa 50- 60 % zu halten. Als Futter werden sämtliche Insekten in geeigneter Größe akzeptiert. Eine abwechselungsreiche Ernährung fördert das Wohlbefinden der Tiere.
Die Zucht dieser Sphaerodactylus-Art gelingt problemlos. Wenn das Weibchen reichlich gefüttert wird, kann es alle 18- 20 Tage jeweils ein Einzelei ablegen. Ob die adulten Geckos den Schlüpflingen nachstellen, ist unbekannt. Daher sollten die Eier in einen Inkubator überführt werden. Bei einer Zeitigungstemperatur von 28 °C schlüpften die 2,8- 3 cm großen Jungtiere nach etwa 100 Tagen. Ihre Aufzucht gelingt problemlos in umgebauten 1,3l Haushaltsdosen, die wie die Behälter der adulten Tiere eingerichtet sind. Man kann sie sehr gut gemeinsam in kleinen Gruppen mit Vertretern anderer Sphaerodactylus-Arten aufziehen. Gefüttert werden die Jungtiere mit Springschwänzen, Mikrogrillen, kleinen Wachsmottenlarven und Wiesenplankton.
Bei Sphaerodactylus argus handelt es sich vielleicht nicht um den farblich attraktivsten Vertreter der Gattung Sphaerodactylus (obwohl die Jungtiere sehr hübsch und kontrastreich gefärbt sind), allerdings überzeugt diese Art durch ihre einfache Haltung und Vermehrung. Daher ist sie selbst Einsteigern in der Haltung von Zwerggeckos uneingeschränkt zu empfehlen.
Text und Fotos: Dennis Hluschi, Leipzig