Steppengrillen (Gryllus assimilis)
(FABRICIUS, 1775)
Steppengrillen sind nur als kleine bis höchstens mittelgroße Nymphen als Futter für Zwerggeckos interessant. Für die Zucht bedeutet das, man benötigt unbedingt mehrere Behälter. Diese sollten eine Größe von etwa 25 x 40 x 25 cm haben. Da diese Grillen keine hohe Luftfeuchtigkeit im Behälter tolerieren, muss seitlich und oben eine Lüftungsfläche vorhanden sein. Diese sollte mit Metallgaze verschlossen sein, Plastikgaze wird zernagt. Günstig ist es, wenn der Deckel des Behälters nur zu etwa einem Drittel geöffnet werden kann, und der Rest aus Metallgaze besteht. Dadurch wird es möglich, in diesem Bereich Eierpappen, die als Versteckmöglichkeit und zur Vergrößerung der Lauffläche dienen, bis unter die Decke zu stapeln. Als Wasserspender verwendet man Vogeltränken, bei denen die Öffnung mit feinster Gaze verschlossen wird. So kommen die Grillen an das Wasser, aber die Weibchen legen ihre Eier nicht im Wasser ab. Als Eiablagebehälter verwendet man Grillendosen, Margarinedosen oder ähnliches. Als Substrat eignet sich Kokoshumus, ein Torf/Sand-Gemisch oder vergleichbares. Dieses sollte immer erdfeucht gehalten werden. Gegen überschüssiges Wasser sticht man einige Löcher in den Dosenboden. Die Eiablagedose wird randvoll mit diesem Substrat gefüllt. Es hat sich als günstig erwiesen, den Behälter oben mit grober Gaze abzudecken. Sonst durchwühlen die Grillen das Substrat und fressen die Eier. Gefüttert wird mit Hundeflockenfutter, Kleie, Gries, Haferflocken, Kükenpellets und ähnlichem. Als Feuchtfutter kann man dünne Apfelscheiben, Karotten und natürlich im Sommer auch Löwenzahn, Spitzwegerich und andere Wildkräuter anbieten. Dabei sollte man aber immer darauf achten, dass die Luftfeuchte nicht zu sehr ansteigt. Dies würde zu einem Massenvermehren von Milben und dem Tod der Grillen führen. Die Temperatur in den Behältern sollte am Tag zwischen 25- 30 °C betragen und nachts nicht unter 20 °C sinken. Die Grillen sollten wenigstens für ein paar Stunden nicht dunkel stehen, um einen Tag-Nachtrhythmus aufrecht zu erhalten.
Die Zucht beginnt man mit einem Zuchtstamm von etwa 50 Weibchen und 10-15 Männchen. Nach jeweils 10 Tagen entnimmt man den ersten Eiablagebehälter und ersetzt ihn durch einen neuen. Die Behälter mit den Eiern kommen in frisch eingerichtete Behälter. Dort schlüpfen nach weiteren 2- 3 Tagen die Larven. Weibchen leben etwa 12 Wochen und legen in dieser Zeit etwa 300 Eier.
Die Zucht der anderen Grillenarten, Zweifleckgrille, Kurzflügelgrille und Hausgrille(Heimchen), verläuft ähnlich. Gegenüber der Steppengrille haben sie aber alle größere Nachteile, so dass hier nicht auf diese Arten eingegangen wird.
Text: Peter Baldamus, Pirna
Fotos: Dennis Hluschi, Leipzig