Hallo, ich habe derzeit noch 3 Arten: Phoetalia pallida, Symploce pallens und Schultesia lampyridiformis.
Phoetalia pallida ist ausgewachsen gar nicht so klein (ca. 2,5cm) aber die Jungen sind mit ca. 2,5mm x 1,5mm recht klein. Die Art ist lebengebährend und klettert gut, was sie aber bevorzugt nachts tun. Tagsüber sind sie verkrochen. Die Vermehrungsrate ist gut und die Jungen nicht allzu empfindlich.
Symploce pallens ist eine sehr kleine Art und mit ca. 1,5cm ausgewachsen. Die Jungen schlüpfen aus Eikapseln und sind gerade mal 2mm x 1mm groß. Leider sind die kleinen sehr flink und sehr empfindlich. Das Substrat muss auch dauerhaft feucht sein, sonst vertrocknen die Eikapseln. Die Vermehrung klappt sehr gut aber man muss die Zuchtbehälter sehr dicht verschlossen halten, denn die winzigen Jungen (kaum größer wie ausgewachsene Springschwänze) kommen durch jedes Loch und wandern dann in andere Futtertierzuchten ein.
Die Schultesia lampyridiformis wird ausgewachsen ca. 2cm groß. Sie vermehren sich bei mir am langsamsten und seit die Symploce pallens bei ihnen eingewandert sind, geht der Bestand bei mir gegen Null (die S. pallen sind zu dominant, auch wenn sie kleiner sind). Die Jungen von Schultesia lampyridiformis sind auch recht breit. Schon bei der Geburt sind sie etwa 3mm x 2mm groß. Alles in allen aber eine interessante Art, da sie auch tagaktiv ist, gerne klettert und recht langsam läuft. Von der Größe her sind die Jungen nur etwas für mittelgroße adulte Sphaeros oder größer.
Alle 3 Arten kann man nicht absolut trocken halten. 2cm hoch sollte das stets feuchte Substrat schon sein. Ich nutze dazu feines Rindenmulch oder Kokushumus. Ein paar Wochen ohne Futter überstehen sie problemlos, ein paar Wochen ohne Wasser eher nicht. Ansonsten warm (22°C und mehr) und dunkel stellen. Als Zuchtbox nehme ich 5,8L BraPlast Behälter mit im Deckel eingeschweißter, sehr feiner Alu Gaze (ca. 0,5mm). Gefüttert wird bei mir meistens mit frischen Gemüse oder Obst aber sie sind nicht wählerisch, so lange das Futter feucht ist. Trockenfutter wurde bei mir fast nie von diesen Arten angenommen.
Alle 3 Arten sind gute Futtertiere, wobei Phoetalia pallida am besten angenommen wird. Symploce pallens wird auch gern gefressen, bei Schultesia lampyridiformis sieht es schlechter aus. Muss wohl an der Form liegen.
Die meisten kleinen Schaben-Arten, die einfach zu halten sind und sich nicht invasiv in der Wohnung ausbreiten, scheinen Scheibenläufer zu sein. Ich habe bewußt die 3 Arten mir ausgesucht, da sie in einer normalen Wohnung zwar überleben aber sich nicht vermehren. In meiner alten Wohnung in Darmstadt sind mir mehr wie einmal die winzigen Symploce pallens Junge ausgebrochen aber keines hat im beheizten Zuchtraum (mit 12 Aquarien) längere Zeit überlebt. Nur in der Asselzuchtbox haben sie es ein paar Wochen ausgehalten. Beim Auszug war dann kein lebendes Tier mehr im leeren, gefließten Zuchtraum zu finden.
Shelfordella, Blattella und Periplaneta Arten lassen sich zwar noch einfacher züchten, können aber in der Wohnung zur echten Plage werden. Alle Arten die es trocken und warm mögen, haben gute Überlebenschancen. Aber das gilt ja auch für Heimchen und Grillen...
Bei nicht scheibenlaufenden Schaben sollte man bedenken, dass sie wie fast alle Schaben hauptsächlich nachtaktiv sind und den Tag eher regungslos verbringen. Mir jedenfalls nutzt kein Futtertier, das nachts sich durch die Laubschicht wühlt während 50cm weiter oben die Geckos schlafen. Solche Futtertiere sollte man dann mit Pinzette verfüttern.
Viele Grüße, Robert
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