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 Betreff des Beitrags: Welche kleinbleibende Schabenart
BeitragVerfasst: 05.01.2017, 01:24 
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Registriert: 09.06.2016, 20:02
Beiträge: 9
Hallo zusammen,

Ich habe mich nach einiger Zeit wieder an die Zucht der Zwerggeckos gewagt. BIsher züchte ich Springschwänze, Drosophilas, Bohnenkäfer, kubanische Asseln (schwierig für arboreale Geckos) und Phoetalia pallida. Jedoch fehlt mir häufig Futter für die arborealen Geckos in der Grösse von etwa 10mm (+/-). Und die Phoetalia pallidas ernte ich meistens nur ganz am Anfang oder Ende ihrer Entwicklung. Hat jemand eine Idee, welches Futtertier ich für diese Grösse züchten könnte? Es sollte sehr vermehrungsfreudig sein, aber kein grösseres Pestpotential als Heimchen besitzen.

Meine bisherigen Ideen:
Achroia grisella (Muss ich Waben finden)
Hermetia illucens (Soldatenfliegen, bräuchte ich viel Beleuchtung)
Blaberidae spec. Kenya (soll nicht so vermehrungsfreudig sein)
Symploce pallens, Schultesia lampyridiformis, Lobopterella dimidiatipes (welche ist die vermehrungsfreudigste?)

Scheibenläufer stört mich nicht. Sie sollten jedoch geruchsarm sein.

Mit freundlichen Grüssen,
Tim Heller


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 Betreff des Beitrags: Re: Welche kleinbleibende Schabenart
BeitragVerfasst: 05.01.2017, 19:52 
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Registriert: 20.02.2013, 16:28
Beiträge: 16
Phelsuma hat geschrieben:
Hallo zusammen,

Ich habe mich nach einiger Zeit wieder an die Zucht der Zwerggeckos gewagt. BIsher züchte ich Springschwänze, Drosophilas, Bohnenkäfer, kubanische Asseln (schwierig für arboreale Geckos) und Phoetalia pallida. Jedoch fehlt mir häufig Futter für die arborealen Geckos in der Grösse von etwa 10mm (+/-). Und die Phoetalia pallidas ernte ich meistens nur ganz am Anfang oder Ende ihrer Entwicklung. Hat jemand eine Idee, welches Futtertier ich für diese Grösse züchten könnte? Es sollte sehr vermehrungsfreudig sein, aber kein grösseres Pestpotential als Heimchen besitzen.

Meine bisherigen Ideen:
Achroia grisella (Muss ich Waben finden)
Hermetia illucens (Soldatenfliegen, bräuchte ich viel Beleuchtung)
Blaberidae spec. Kenya (soll nicht so vermehrungsfreudig sein)
Symploce pallens, Schultesia lampyridiformis, Lobopterella dimidiatipes (welche ist die vermehrungsfreudigste?)

Scheibenläufer stört mich nicht. Sie sollten jedoch geruchsarm sein.

Mit freundlichen Grüssen,
Tim Heller

Bei mir liefen die Soldatenfliegen 3 Jahre ohne Beleuchtung nur mit bissl Tageslicht recht gut. Nach der perfekten nicht-scheibenlaufenden Minischabe suche ich auch noch vergeblich.

lg


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 Betreff des Beitrags: Re: Welche kleinbleibende Schabenart
BeitragVerfasst: 06.01.2017, 14:12 
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Registriert: 09.06.2016, 20:02
Beiträge: 9
Danke für die Antwort. :)
Also versuche ich das mit den Soldatenfliegen einmal.
Die Schabe darf scheibenlaufend sein, sie sollte einfach nicht stinken. Also quasi Phoetalia pallida (wohl eine der besten Futterschaben :D) in kleiner.


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 Betreff des Beitrags: Re: Welche kleinbleibende Schabenart
BeitragVerfasst: 13.01.2017, 23:21 
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Registriert: 26.03.2012, 16:32
Beiträge: 76
Wohnort: Berlin
Hallo Tim,

die perfekte kleine Schabe gibt es nicht. Recht nahe kommt ihr Blaberidae spec. Kenya. Nachfolgend mal ein paar Infos zu ihr und zu weiteren kleinen Arten aus meinen Notizen.

Blaberidae spec. Kenia
Familie / Subfamilie: Blaberidae / Blaberinae
Herkunft: Kenia
Größe: Männchen 8-10mm, Weibchen 10-13mm, L1 ca. 2mm
Beschreibung: winzig kleine Art, adulte glänzend schwarz, Larven gelb bis braun, Männchen mit kurzen Flügeln, Weibchen nur winzig kleine Flügel, zudem größer und langgestreckter, verstecken sich gern, graben sich aber nicht sofort ein
Scheibenläufer: nur adulte Männchen (sehr selten)
Haltung: ca. 5cm mäßig feuchtes Substrat, 22-30°C, viel Laub und mehrere lose gestapelte Rindenstücke als Versteck
Vermehrung: gut, ovovivipar
Vorteile: Larven und Weibchen sind keine Scheibenläufer, gutes Futtertier, einfache Handhabung
Nachteil: wenn zu trocken oder zu kalt langsame bis keine Vermehrung
-> sehr gutes Futtertier, kein Pestpotential, stinken nicht

Symploce pallens (Stephens, 1835)
Familie / Subfamilie: Blattellidae / Blattellinae
Herkunft: USA (Florida, Hawai), Mexiko, Kuba, Puerto Rico,
Brasilien, Kapverden, Seychellen, Kenia (ursprünglich)
Größe: Männchen bis zu den Flügelspitzen 1,3-1,6cm, Weibchen 1-1,4cm, L1 ca. 2mm & schmal
Beschreibung: sehr kleine Art, nur die Männchen vollbeflügelt, fliegen manchmal, rot-bräunliche Grundfarbe, Männchen orange-braun, erstaunlich schnelle Fortbewegung für Tiere dieser Größe, Larven brauchen meist 10 Häutungen und ca. 118 Tage zur vollen Entwicklung
Scheibenläufer: alle Stadien
Haltung: trocken, etwas mäßig feuchtes Substrat, 25-30°C, Vaseline am Behälterrand!
Vermehrung: sehr gut, ovipar, der Größe entsprechende Ootheken brauchen mäßig feuchte Umgebung, ca. 36 Tage bis zum Schlupf
Vorteile: sehr gute Vermehrung, graben sich nicht ein, sehr weichhäutig
Nachteil: extrem schnelle Fortbewegung, ziemlich schreckhaft, winzig kleine Larven
-> gutes Futtertier aber Pestpotential, stinken nicht sonderlich

Euthlastoblatta diaphana
Familie / Subfamilie: Blattidae / Blattinae
Herkunft: Kuba, Provinz Holguin
Größe: 13 mm adult, L1 < 2mm
Beschreibung: kleine Art, vollbeflügelt, fliegen selten, nicht schreckhaft, adulte einfarbig hell beige bis braun, Larven braun-weiß gemustert (je älter je höher der Weißanteil)
Scheibenläufer: alle Stadien
Haltung: trocken, mäßig feuchtes Substrat, 25-30°C, Vaseline am Behälterrand!
Vermehrung: schwierig, ovipar, der Größe entsprechende, sehr kleine Ootheken
Vorteile: Larven durch kontrastreiche Zeichnung gut sichtbar, nicht schreckhaft
Nachteil: nicht sehr produktiv, Scheibenläufer, L1 winzig klein, kurzlebig, L1 laufen über Vaselinerand
-> nicht empfehlenswert und nicht geeignet als Futtertier! Stinken etwas

Ischnoptera spec. Costa Rica
Familie / Subfamilie: Blattidae / Blattinae
Herkunft: Costa Rica
Größe: 16-20 mm adult, L1 ca. 2mm
Beschreibung: kleine Art, vollbeflügelt, fliegen oft, schreckhaft, orange-braun glänzend, Larven einfarbig dunkelbraun bis schwarz, Larven graben sich gerne ein, Ootheken schwarz
Scheibenläufer: nur adulte
Haltung: ca. 5cm hoch mäßig feuchtes Substrat, 25-30°C, Vaseline am Behälterrand!
Vermehrung: gut, ovipar, der Größe entsprechende Ootheken werden in den Boden abgelegt und brauchen feuchte Umgebung!
Vorteile: Larven sind keine Scheibenläufer, sehr produktiv, schnellwüchsig
Nachteil: adulte fliegen gut und recht oft
-> gutes Futtertier, wenig Pestpotential, stinken nicht sonderlich

Pseudomops septentrionalis
Familie / Subfamilie: Blattidae / Blattinae
Herkunft: Südstaaten der USA, Mexico
Größe: 9-15 mm, L1 ca. 2mm
Beschreibung: sehr kleine Art, vollbeflügelt, fliegen manchmal, tagaktiv, Halsschild hell rötlich-braun, Flügel dunkel braun, Halsschild und Flügel außen weiß umrandet, Larven einfarbig braun
Scheibenläufer: alle Stadien, selten und meist nur adulte
Haltung: trocken, etwas mäßig feuchtes Substrat, 25-30°C, Vaseline am Behälterrand!
Vermehrung: mäßig gut, ovipar, der Größe entsprechende Ootheken
Vorteile: recht ruhig, nicht schreckhaft, hübsche Zeichnung
Nachteil: nicht sonderlich produktiv, nur mäßig schnelles Wachstum
-> nicht empfehlenswert und nicht geeignet als Futtertier, da langsame und unproduktive Vermehrung, recht heikele Haltung auf Dauer

Schultesia lampyridiformis hatte ich auch bereits. Die Larven sind recht breit und etwa 3-4mm groß. Sie wurden nur ungern von meinen Geckos und Chamäleons gefressen. Die Vermehrung war ähnlich wie Phoetalia pallida aber langsamer und weniger produktiver bei sehr ähnlicher Größe. Sie stanken etwas.

Meine Favoriten sind Blaberidae spec. Kenia. Ich züchte tausende von ihnen in 2 Boxen und nutze sie als Hauptfutter für meine ca. 50 Zwerggeckos. Die Weibchen bekommen ca. 10-14 Junge alle 4-6 Wochen, wenn die Fütterung stimmt. Bei entsprechender Menge an Ausgangstieren kann man sie auch als Futtertiere gut einsetzen. Ich halte sie in 2 Boxen á 60cm x 40cm x 20cm und konnte letztes Jahr mehrere als 3000 Tiere entnehmen als Futtertiere und für den Verkauf. Trotzdem laufen die Zuchtboxen stabil. Ich verfüttere jede Woche ca. 150-250 Jungtiere dieser Schabenart an meine Geckos. Ich fütter mal aus der einen Box für 2-3 Wochen, dann wieder aus der anderen. Brauchbar wären auch die Symploce pallens und Ischoptera sp. Costa Rica. Beide hielt ich mehr als 2 Jahre. Insgesamt hielt ich gut 10 Schabenarten aber gab alle auf bis auf die Blaberidae spec. Kenia.

Viele Grüße,
Robert


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 Betreff des Beitrags: Re: Welche kleinbleibende Schabenart
BeitragVerfasst: 17.01.2017, 21:04 
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Registriert: 09.06.2016, 20:02
Beiträge: 9
VIELEN DANK, Robert! Du hast mir echt total weitergeholfen! Kann ich super gebrauchen. :)


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