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Das Verhalten von Sphaerodactylus http://zwerggeckos.com/forum/viewtopic.php?f=4&t=2733 |
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Autor: | Alexander [ 05.06.2016, 15:16 ] |
Betreff des Beitrags: | Das Verhalten von Sphaerodactylus |
Hallo, ich habe mir alles über Sphaerodactylus durchgelesen was es gibt aber recht wenig zum Verhalten gefunden. Unterscheidet es sich nicht von anderen Geckos? Was bedeutet das "tänzeln" mit dem Schwanz? Wie äussert sich Dominanzverhalten? Ich habe gelesen, dass sich unterdrückte Tiere oft in der oberen Ecke des Terrariums aufhalten. Wie sehen Kämpfe aus und welche Folgen kann sowas haben? Wie groß ist der Bewegungsraum im natürlichen Habitat? Sicherlich von Art zu Art hier und da unterschiedlich aber wie sind so eure Erfahrungen? Gruß |
Autor: | Robert G. [ 05.06.2016, 23:51 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Das Verhalten von Sphaerodactylus |
Hallo Alexander, ich halte zwar über 50 Spaherodactylus und beobachtete sie auch in der Natur mehrfach bereits, kann aber nicht zu allen Fragen eine Antwort geben. Manche verstehe ich nicht... Die S. fantasticus Unterarten kommen in der Natur in unterschiedlichen Bestandsdichten vor. Sie leben in einer geschlossenen Laubschicht und leben zwischen den trocknen Laubblättern. Dort warten sie auf Beute. Sich offen bewegen, bedeutet Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, was wiederum Fressfeinde bedeutet. Davon gibt es genug und es fängt schon mit den allgegenwertigen Anolis an. Sie bewegen sich also langsam und wenig und sind meistens gut verborgen, vor allem die Jugntiere. Die Bestandsdichte kann bis zu 4-5 Tiere pro Quadratmeters betragen. Oft sind es aber nur 1-2 Tiere pro Quadratmeter. Man findet sie immer einzeln oder nur mit sehr kleinen Jungtieren in unmittelbarer Nähe. "tänzeln" mit dem Schwanz kann höchstens bedeuten, dass sie bei innerer Anspannung den Schwanz nervös langsam hin und her bewegen. Man sieht es manchmal bei der Futtersuche wenn sie ein Futtertier entdecken und noch abwarten bevor sie es schnappen. Das passiert aber nicht oft. Bei Gonatodes sieht man es auch wenn sich Männchen und Weibchen begegnen aber bei Sphaerodactylus ist da eigentlich keine Spannung zwischen ihnen. Viele Grüße, Robert |
Autor: | Alexander [ 06.06.2016, 09:29 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Das Verhalten von Sphaerodactylus |
Hallo Robert, dass ist doch schon sehr interessant! Ich habe vorher Anolis Carolinensis gehalten und bei ihnen kann man Dominanzverhalten ganz deutlich erkennen. Kehle ausfahren, Nacken steif machen und Liegestütze machen. Kämpfe können schlimm enden... Unterdrückte Tiere kommen nicht mehr aus ihrem Versteck und haben auch keine Möglichkeit mehr ungestört die Sonnenplätze aufzusuchen. Das führt natürlich bei dieser Art auf Dauer zum Tod. Ich halte im Moment Jungferngeckos und sie klicken und tänzeln mit dem Schwanz, um Artgenossen zu verscheuchen und auch kurz bevor sie die Beute packen. Ihr Bewegungsraum wurde mal in einer Hütte gemessen, inder sie anscheinend lebten und er betrug 1,8-2,5 Meter. Jetzt halte ich 0,0,2 Sphaerodactylus elegans und sie bewegen sich schon relativ offen. Ich sehe sie oft, wie sie mit dem Schwanz tänzeln, allerdings auch kurz bevor sie Beute machen. Deshalb wollte ich wissen, ob es wie bei den Jungferngeckos eine innerartliche Kommunikation darstellt. Sie sind überhaupt nicht scheu. Ich kann sie sogar durch die Scheibe anfassen, dass interessiert sie gar nicht. Die zur Zeit noch offenen, unbewachsenen Rindenseitenwände laufen sie selbstbewusst ab. Kein Vergleich zu den deutlich scheueren Jungferngeckos. Sie beobachten mich auch immer und kommen mir dann langsam entgegen. Ich beleuchte mit einer 1,5 Jahre alten 5,0 Repti Glow 15 Watt. Also sie hat laut Hersteller 5% UV Anteil, bis höchstens 30 cm Abstand zur Lampe. UV Licht soll ja nicht gut sein für Sphaerodactylus. Mein Terrarium ist allerdings 50 cm hoch und ich denke das der UV Anteil aus der Lampe bereits verschwunden ist. Ich kann nicht festellen, dass sie das Licht stört. Ich habe unten am Boden 22 Grad und dann geht es hoch bis ca 28-29 Grad direkt unter der Lampe. Ausreichend? Sie gibt ein schönes Licht ab und unter den Blättern entsteht ein schöner Schatten. Gruß |
Autor: | Robert G. [ 08.06.2016, 23:27 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Das Verhalten von Sphaerodactylus |
Hallo Aelxander, ich halte ebenfalls S. elegans. Das Verhalten kann ich sich je nach Terrarium und Standort dessen ändern. Selbst sehr zutrauliche Jungtiere können später sehr scheu sein. Mein Pärchen ist nach mehr als 5 Jahren an mich gewöhnt und lässt sich gut beobachten. Zwischenzeitlich sah ich das Männchen aber teilweise für Monate nicht als das Terrarium noch in einem anderen Raum stand. Manche Nachzuchten zeigen auch keine Scheu, andere dagegen sehr. Man kann es nicht hervorsagen. Wenn der UV-Anteil zu groß ist, gibt es Probleme bei der Häutung. Das kann bis zum Tod der Tiere führen. Ihr Verhalten ändert sich nicht. Eine normale Energiesparbirne tut es auch. Den Tieren ist die Beleuchtung meiner Erfahrung nach ziemlich egal. Bloß schaden sollte sie den Tieren nicht. Die Temperaturen sind in Ordnung. Sehr anspruchsvoll ist diese Art nicht. Die 50cm Höhe des Terrariums werden sie voll ausnutzen. Diese Art hält sich nicht nur auf dem Boden auf, sondern in allen Lagen. Viele Grüße, Robert |
Autor: | Alexander [ 11.06.2016, 10:58 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Das Verhalten von Sphaerodactylus |
Hallo Robert, ja sie nutzen die Höhe voll aus. Sie laufen sogar unter der Decke entlang. Kann mir das Terrarium ohne Seitenwände für diese Art gar nicht vorstellen. Ein Tier ist jünger als das andere und somit kleiner. Das größere Tier setzt manchmal zum Sprint auf das kleinere Tier an und dann verschwindet es. Sonst passiert eigentlich nichts. ich habe den Eindruck ,dass sie eher trockene Zonen aufsuchen und gerne aus etwas höheren Positionen ihr Umfeld beobachten. Allerdings sind sie auch mal unter Steinen zu sehen. Gruß Alexander |
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